Frau Gans und ich – Ein Missverständnis löst sich auf

14. Juli 2022
14. Juli 2022 tierweisheit

Da bin ich glatt in die typischste aller tierkommunikatorischen Fallen getappt!
Mit Frau Gans.
Während meiner Beobachtungs- und Fotorunden auf dem Archehof fühlte ich mich verfolgt.
Von Frau Gans.
Mit lang vor gerecktem Hals und laut schnatternd kam sie aus allen möglichen Ecken auf mich zu. Ihre Entenküken im Schlepptau.
„Sie verteidigt ihre Jungen.“ dachte ich.
Aber Frau Gans war mir auch ohne ihre Küken auf den Fersen.
Irgendwann war ich es leid. Während einer dieser Verfolgungen breitete ich ohne zu überlegen meine Kamera, meine Notizblätter und meinen Stift vor ihr aus. Auch mein Handy legte ich dazu.
Überraschenderweise war Frau Gans zufrieden. Erst mit Argwohn dann in Ruhe beäugte sie all meine Habseligkeiten. Mit ihrem Schnabel wurde alles untersucht. Schließlich zog sie von dannen.
Ich war verblüfft.
Später erfuhr ich von CeCe (der Bäuerin), dass Gänse ausgesprochene Augentiere sind.
Sie müssen alles genau untersuchen. So einfach war das. Während der darauffolgenden Tage fiel mir auf, dass Frau Gans oft neben einem von uns Menschen stand und guckte. Intensiv beobachtete sie, was wir gerade taten.
Mein Bauchgefühl schien es geahnt zu haben. Doch in meinem Kopf lief zuvor ein Kinofilm: Darüber, dass ich die Gans wohl irritierte, dass ich für sie ein Eindringling war, dass sie mich vielleicht angreifen könnte. Viele Gedanken und Vermutungen gepaart mit meinem Unwissen führten zu diesem Missverständnis. Natürlich war ich ein Fremder für Frau Gans, doch sie wollte nur schauen wer ich bin und was ich da für merkwürdige Dinge mit mir herumtrug. Es hätte ja essbar sein können!
Solche Missverständnisse begegnen mir zuhauf in Gesprächen mit Tierhaltern, wenn es um ihre Tiergefährten geht. Oft fallen ihnen die naheliegendsten Dinge nicht auf, oder sie sind, so wie ich mit Frau Gans, mit Gedanken und Vermutungen beschäftigt und nicht im Bauchgefühl.
Mir war auf dem Hof während der Fotorunden nicht in den Sinn gekommen, mich kurz in Frau Gans hinein zu fühlen. Ich war zu sehr damit beschäftigt darüber nachzudenken, warum ich angeschnattert wurde. Als meine Intuition kurz einklickte, löste sich das Missverständnis auf.
Das gleiche mache ich für meine Kunden: Mithilfe meiner intuitiven Sinne erfasse ich die Gefühle ihrer Tiergefährten und kann neutral formulieren, was in dem Tier vorgeht. So hat sich schon mancher Trugschluss aufgelöst.

Kennst du das: Kopfkino statt Faktencheck? Vermutungen statt Intuition?
Schreib mir deine Erfahrungen gerne an info@tierweisheit.de

Bis bald bei den Weisheiten der Tiere!
Maike

 

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